
By Thomas Fuchs
Psychische Krankheit wird in dieser Arbeit als Störung einer Beziehung zwischen individual und Welt aufgefasst, die wesentlich durch den Leib und den Raum vermittelt ist. Diese Beziehung lässt sich phänomenologisch adäquater beschreiben, wenn der Erlebnisraum in verschiedene Modalitäten differenziert wird: in den Leibraum, den Richtungs-, den Stimmungs-, den personalen und den Lebensraum. Diese Anthropologie von Leib und Raum dient als foundation zum einen für eine phänomenologische Interpretation der Melancholie und der Schizophrenie, zum anderen für eine empirische Untersuchung zweier Patientengruppen mit paranoiden und depressiven Alterspsychosen. Die Arbeit schlägt somit einen Bogen von der anthropologischen Grundlegung über die spezielle Psychopathologie zur empirischen Anwendung in der biographisch-psychopathologischen Forschung.
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Extra info for Psychopathologie von Leib und Raum: Phanomenologisch-empirische Untersuchungen zu depressiven und paranoiden Erkrankungen
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Stein 1926. 385); vgl. auch Beringer 1927, 61 ff. 2 Richtungsraum 39 houette (eines steilen Bergaufschwungs, einer sanften Wölbung) spüren wir unmerklich ihre Bewegungsanmutung und bilden ihren Verlauf leiblich in uns nach. Einen Vogel mit weiten Schwingen durch die Luft fliegen zu sehen, heißt es ihm leiblich spürend gleich zu tun, indem wir den rhythmischen Bewegungsverlauf in uns anklingen lassen.
In der pathischen Wahrnehmung werden Gegenstände empfunden, wird ihre Wirkung "am eigenen Leib" erlebt. 36 (2) Als zweites wesentliches Moment leiblicher Wahrnehmung hat Schmitz die Gestaltverläufe hervorgehoben (Schmitz 1985, 93). Beim Wahrnehmen einer Si 1- Jfi Auch die ursprüngliche Wahrnehmung ist eine gesamtleiblichc: Die neuere Säuglingsforschung hat gezeigt, dass in den Einzelsinnen von Anfang an synästhetische Charaktere mitempfunden werden. "Säuglinge verfügen über die angeborene Fähigkeit, einen Infonnationstransfer von einem Modus in einen anderen vorzunehmen.
Der nur äußerlich wahrgenommene Leib kann also immer nur ein ständig präsenter Körper sein; er wird dadurch aber nie zu "meinem Leib". Die Bedeutung des leiblichen Vollzugsbewusstseins für das Realitätserleben belegen andererseits die oneiroiden Psychosen im Rahmen von Guillain-Barre-Syndromen. Durch die wochenlange vollständige Bewegungslähmung kommt es zu einer traumatisch erfahrenen leiblichen Entmächtigung und häufig zu komplexen, albtraumartigen Zuständen, in denen die Betroffenen bei wachem Bewusstsein phantastische, teils an äußere Wahrnehmungen anknüpfende, teils halluzinatorische Szenen erleben (Schmidt-Degenhard 1992, Weiß et al.